Kirchenräume durch Lichtinstallationen in Szene gesetzt, Musik, die die Seele berührt, Lesungen und viele Mitmachangebote – all das erlebten mehrere tausend Besucher bei der fünften Nacht der offenen Kirchen in Mainz. 17 Kirchen in der Innenstadt öffneten in ökumenischer Verbundenheit ihre Türen - boten Andächtiges, Anregendes und Außergewöhnliches.
Eröffnet wurde die Nacht in der Evangelischen Altmünstergemeinde. Der evangelische Dekan Andreas Klodt und der katholische Dekan Markus Kölzer begrüßten die Besucher und luden sie ein, sich in dieser Nacht auf den Weg zu machen: „Gott kommt Ihnen entgegen. Nur anfangen zu laufen – das müssen Sie schon selbst“, so Andreas Klodt. Markus Kölzer hob symbolisch einen Schlüssel hoch und erklärte: „Nacht der offenen Kirchen - das heißt: Sie können Türen öffnen, die Ihnen vielleicht sonst verschlossen sind. Schauen Sie, öffnen Sie Türen und werden Sie still.“
Unter dem Glockengeläut aller Mainzer Innenstadtkirchen strömten die Besucher in die Nacht, um das vielfältige Programm der teilnehmenden Kirchen zu entdecken. Die Eindrücke waren vielfältig bunt, oft überraschend, immer fantasievoll, so der übereinstimmende Tenor vieler Besucher. Viele Mitmach-Angebote zeichnete die Nacht der offenen Kirchen in diesem Jahr aus: So waren die Besucher in den Kirchen eingeladen mitzusingen, gemeinsam zu tanzen und ihren Gefühlen und Ideen zu unterschiedlichen Themen auf ganz vielfältige Weise Ausdruck zu verleihen.
„Es war ein wunderbarer Abend. Vor allem die Stunden in der Dreikönigskapelle der Maria-Ward-Schwestern waren einzigartig“, äußerte sich eine Besucherin auf der Kirchennacht-Homepage. Eine junge Frau war extra zum Auftritt von Jazzgitarrist Daniel Stelter in die Kirche St. Ignatz gekommen: „Diese großartige Jazzmusik vor der Kulisse dieser Kirche - toll.“ Der Auftritt des dänischen Gospelexperten Hans Christian Jochimsen lockte sogar Besucher weit über die Grenzen von Mainz hinaus an.
In der in warme Farben getauchten Kirche St. Quintin ging das Programm um Mitternacht mit Musik von Olli Naumann am Saxofon und einer Schlussandacht von Pfarrer Michael Baunacke und Pfarrer Franz-Rudolf Weinert zu Ende. Die Besucher wurden nach einem gemeinsamen Vater Unser in die Nacht entlassen.
Rund 300 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in den Kirchengemeinden, zahlreiche Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchenmusikerinnen und -musiker waren in der Nacht und bereits viele Wochen davor im Einsatz, um das mehrstündige Programm auf die Beine zu stellen. Das ökumenische Leitungsteam blickt dankbar auf die Nacht der offenen Kirchen: „Wir sind selbst beeindruck über die Vielfalt, die die Kirchen in Mainz an diesem Abend geboten haben. Der Dank gilt allen, die beteiligt waren. Ohne das Engagement, wäre solch eine Veranstaltung gar nicht möglich."